Startup Pitch
Ein Pitch ist eine kurze und prägnante Vorstellung deiner Geschäftsidee. Im Startup-Umfeld ist es entscheidend, deine Idee in wenigen Minuten überzeugend darzustellen. Dabei zählt nicht nur der Inhalt, sondern auch, wie du diesen präsentierst. Ziel ist es, die Zuhörer*innen für deine Idee zu begeistern und sie neugierig zu machen.
Was im ersten Moment nach einer Herausforderung klingt, ist mit der richtigen Vorbereitung und Struktur gut machbar. Ein erfolgreicher Pitch folgt klaren Regeln, die dir helfen, deine Geschäftsidee verständlich und ansprechend zu vermitteln.
Pitch-Arten
Es gibt verschiedene Arten von Pitches, je nach Zielgruppe und Kontext:
One-Sentence-Pitch: Die kürzeste Form eines Pitches, bei dem du nur einen Satz hast, um das Interesse deines Gegenübers zu wecken.
Elevator-Pitch: Nach dem One-Sentence-Pitch der zweitkürzeste Pitch mit etwa 30 Sekunden. In der Praxis schaffst Du es meist 2-3 Sätze in dieser Zeit zu sagen. Stell dir vor, du triffst einen potenziellen Investor im Aufzug – du hast nur die Dauer der Fahrt, um ihn zu überzeugen.
Startup-Pitch: Die häufigste Pitch-Form. Meist ein 3 oder 5 Minuten langer Pitch, in denen du Zeit hast, deine Idee detaillierter als beim Elevator-Pitch zu erklären. Dabei unterstützt du deinen Pitch mit einem Pitch Deck.
Investor-Pitch: Eine spezifische Form des Pitches, bei dem es darum geht, potenzielle Investor*innen von deiner Geschäftsidee zu überzeugen und sie dazu zu bewegen, in dein Startup zu investieren. Im Gegensatz zu anderen Pitches, geht es beim Investor Pitch darum, die finanziellen, strategischen und operativen Aspekte deines Unternehmens klar und überzeugend darzustellen. Hier hast du meist zwischen 10 und 20 Minuten Zeit.
Wir erwarten von euch nur einen Startup Pitch von 3 Minuten.
Das perfekte Pitch Deck
Ein Pitch Deck ist eine Präsentation, die deine Geschäftsidee strukturiert und visuell ansprechend darstellt. Eine gute Methode ist, mit deinem Pitch Deck eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, die deinem Pitch einen roten Faden gibt und deinem Publikum hilft, deinen Gedankengängen zu folgen.
Die klassische Reihenfolge für einen Pitch sieht meist so aus (diese brauchst du nicht für diesen Kurs):
Titelseite: Deine Titelfolie enthält den Namen deines Unternehmens, dein Logo und deinen One-Sentence-Pitch. In der Fußzeile kannst du Anlass, Ort und Datum der Präsentation nennen. Auch solltest du auf der Titelseite Kontaktdaten angeben - groß genug, dass alle Personen im Raum sie lesen können.
Deine Mission/Vision: Fasse deine Geschäftsidee in einem prägnanten Satz zusammen, zum Beispiel „Wir sind das X für Y“. Zeige mit deiner Mission oder Vision auf, welchen übergeordneten Zweck dein Unternehmen verfolgt. Diese Slide ist optional und passt nicht für jedes Startup.
Das Problem: Zeige das Problem auf, das du für deine Kund*innen löst. Nutze Daten und Statistiken, um die Größe und Relevanz des Problems zu verdeutlichen. Emotionale Beispiele können helfen, das Problem greifbarer zu machen.
Deine Lösung: Stelle die Lösung vor, die du für das Problem entwickelt hast. Achte darauf, dass du klarmachst, dass deine vorgestellte Lösung auch wirklich alle Aspekte vom dargestellten Problem löst.
Dein Produkt oder deine Dienstleistung: Zeige die Funktionen und Eigenschaften deines Produkts oder deiner Dienstleistung, idealerweise mit visuellen Beispielen wie Bildern, Videos oder einem Prototyp.
Der Markt und deine Kundschaft: Beschreibe und benenne den Markt, in dem du tätig bist, und deine Zielgruppe. Untermauere deine Aussagen mit Statistiken und Marktstudien, um die Nachfrage und das Potenzial zu belegen.
Der Wettbewerb: Analysiere deine Konkurrenten und zeige, wie du dich von ihnen abhebst. Ein Positionierungskreuz kann dabei helfen, deine Differenzierung klar darzustellen.
Dein USP (Alleinstellungsmerkmal): Zeige, was dich einzigartig macht und warum dein Angebot besser ist als das deiner Konkurrenz. Dein USP kann technologisch, serviceorientiert oder auf eine andere Weise relevant sein.
Dein Geschäftsmodell: Erkläre, wie du mit deinem Produkt Geld verdienst. Zeige wichtige Kennzahlen wie Umsatz- und Kostentreiber und wann du den Break-even-Point erreichst.
Dein Plan für Marketing und Vertrieb: Erkläre deine Strategie, um dein Produkt bekannt zu machen und zu verkaufen. Vermeide allgemeine Aussagen und sei konkret in deinen Ansätzen.
Die Traction: Zeige, welche Fortschritte du bereits erzielt hast, z.B. durch Umsatz, Nutzerzahlen oder andere messbare Erfolge.
Deine Meilensteine: Beschreibe, welche Ziele du in den kommenden Monaten und Jahren erreichen willst, und zeige konkrete Schritte zur Weiterentwicklung deines Unternehmens.
Dein Team: Stelle die wichtigsten Teammitglieder und ihre Expertise vor.
Deine Finanzierung: Erkläre, wie viel Kapital du benötigst und wofür du es verwenden wirst. Liste die geplanten Ausgaben auf und gib einen klaren Überblick über die Finanzierung.
Die Schlussseite und deine Kontaktdaten: Schließe deine Präsentation mit einer Folie ab, die deine Kontaktdaten und eventuell nochmal einen Ausblick auf deine Vision enthält.
Achtung: Nicht für jedes Startup ergibt es Sinn alle dieser Punkte in jeden Pitch mit aufzunehmen. Überlegt, was ihr mit Eurem Pitch erreichen wollt und wer unter den Zuhörern sein wird. Wenn Du z.B. einen Vertriebs-Pitch bei einem potenziellen neuen Kunden hast, kann es unter Umständen sinnvoll sein, dass Du nicht über deine Finanzierung sprichst.
Weitere Infos findest du auch hier.
Pitch Deck für 3min Pitches:
Für einen Startup Pitch von 3min ist folgender Pitchaufbau relevant.
Titelfolie: Name eures Startups, Slogan in einem Satz, was ihr anbietet
Problem-Folie: Simple textuelle oder visuelle Darstellung des Problems (können auch mehr Slides sein)
Lösungsfolie: Zeigt euer Produkt und ggf. weitere Grafiken zur Funktionsweise und Vorteilen
USP: Darstellung eures Alleinstellungsmerkmals
Geschäftsmodell: Eine simple Folie, wie ihr Geld verdient bzw. was euer Produkt/eure Leistung kosten
Call-to-Action/Endfolie: Was wollt ihr von den Zuhörern?
Schlussfolie: Ergänzt die letzte Folie mit euren Kontaktdaten oder Internetadresse, damit euch die Zuhörer nachträglich kontaktieren können.
Eine ganz gute Beschreibung, worauf ihr beim Bau der Folien achten solltet, findet ihr im YC-Blog: https://blog.ycombinator.com/how-to-design-a-better-pitch-deck/
Damit ihr ein Beispiel einer solchen Startup Präsentation habt, hier z.B. ein Pitch aus dem Demo-Day des 500 Startups Accelerators: https://www.youtube.com/watch?v=SUjv1dPGylw
Aufgabe 2: Baut ein simples Pitchdeck für euren kurzen Pitch (max. 3 Minuten). Orientiert auch am Guide "How to design a better pitch deck" und diesem Folienaufbau:
Titelfolie: Name eures Startups, Slogan in einem Satz, was ihr anbietet
Problem-Folie: Simple textuelle oder visuelle Darstellung des Problems (können auch mehr Slides sein)
Lösungsfolie: Zeigt euer Produkt und ggf. weitere Grafiken zur Funktionsweise und Vorteilen
USP: Darstellung eures Alleinstellungsmerkmals
Geschäftsmodell: Eine simple Folie, wie ihr Geld verdient bzw. was euer Produkt/eure Leistung kosten
Call-to-Action/Endfolie: Was wollt ihr von den Zuhörern?
Ergänzt die letzte Folie mit euren Kontaktdaten oder Internetadresse, damit euch die Zuhörer nachträglich kontaktieren können.
Die zwei Arten von Pitches
Beim Erstellen eines Startup-Pitches sollte man zwei Arten unterscheiden: Der erste ist ein Pitch, bei dem man live zu den Folien spricht, und der zweite ein Pitch, den man versendet, damit sich die Empfänger ihn alleine ansehen.
Wenn man live präsentiert, sollten die Folien deutlich weniger Text enthalten, um die Zuhörer nicht zu überfordern - die Folien sollten lediglich die visuelle Ergänzung zu Eurer Tonspur sein. Komplexe Folien lenken vom gesprochenen Wort ab, und Ihr möchtet, dass die Aufmerksamkeit auf Euch gerichtet bleibt. Eine gute Faustregel ist, eine große Schriftgröße von 80+ oder sogar 100+ zu verwenden, um Überladung zu vermeiden. Ebenso sollten keine zu detaillierten Grafiken oder Schaubilder verwendet werden.
Bei Pitches, die z.B. an potenzielle Kunden oder Investoren per E-Mail verschickt werden, ist es hingegen wichtig, dass alles, was man sonst mündlich erklären würde, auch auf den Folien steht. Hier dürfen die Inhalte detaillierter und die Grafiken komplexer sein, da die Empfänger sich die Folien in ihrem eigenen Tempo durchlesen können.
Denkt also immer daran, den Zweck des Pitches zu berücksichtigen, bevor Ihr mit der Erstellung beginnt.
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