Venture-Capital und Inkubatoren
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Venture-Capital wird auf Deutsch auch als Wagniskapital bezeichnet, da es aus Sicht des Geldgebers risikoreich ist, in ein junges Unternehmen zu investieren, bei dem die Chance besteht, dass dieses auf dem Markt nicht erfolgreich sein wird. Für dich als Gründer ist das Praktische an einer Venture-Capital Finanzierung, dass Kreditsicherheiten – im Gegensatz zu einer Finanzierung mit einem Bankkredit – keine Rolle spielen. Im Vordergrund steht, wie vielversprechend deine Idee von Investoren eingeschätzt wird. Investoren bringen viel relevantes, betriebswirtschaftliches Wissen mit sich und können dir damit bei deinen Entscheidungen zur Seite stehen. Ihr häufig großes Netzwerk ist beim Aufbauen von Geschäftsbeziehungen oder bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern außerdem sehr hilfreich. Als kleiner negativer Aspekt der Venture-Capital Finanzierung kann angesehen werden, dass Investoren über die Entwicklung deines Start-ups auf dem Laufenden gehalten werden möchten und eine regelmäßige Berichterstattung erwarten werden.
Im Bereich der sozialen Start-ups werden Venture-Capital Investitionen manchmal auch als „Impact Investing“ bezeichnet. Deutsche Investoren, die sich auf solche Finanzierungen spezialisiert haben sind zum Beispiel Ananda, BonVenture, capacura oder wiventure. Aber auch Venture-Capital Firmen ohne Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit sind zunehmend an sozial und ökologisch wertvollen Investitionen interessiert. Neben dem individuellen Anschreiben solcher Firmen kann man auch einen Antrag bei der INVEST-Initative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie einreichen. Diese hat nämlich zum Ziel, Start-ups schnell und einfach mit Investoren zu verbinden.
Venture-Capital wird oft als Synonym für Inkubatoren und Accelerators verwendet, weil die Idee grundsätzlich die Gleiche ist. Sie unterscheiden sich nur dadurch, dass Inkubatoren/Accelerators in der Regel in einer sehr frühen Phase in der Entstehung eines Start-ups (Seed-Phase) investieren, wobei klassische Venture-Capital Unternehmen sich häufig erst später beteiligen. Außerdem bieten manche Inkubatoren/Accelerators nur nicht-finanzielle Unterstützung an, wie etwa Mentoring, das zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten oder Zugang zu Ressourcen und Unternehmenspartnern. Beispiele für deutsche Inkubatoren die sich auf Social Entrepreneurship spezialisiert haben sind sea:incubate, smartgreen, Climate-KIC, RESPOND oder der Sozialinnovator.
Zu guter Letzt gibt es als Finanzierungsmöglichkeit für Start-ups auch noch einen zum Venture-Capital verwandten Begriff, nämlich „Business Angels“. Darunter versteht man Privatleute, meist aktive oder ehemalige Unternehmer*innen, welche ihr eigenes Geld in Start-ups investieren, an deren Geschäftsmodell sie ein besonderes persönliches Interesse haben.